Die Schulanlage Bettlach wurde 1972-1974 von dem Architekten Otto Leimer erstellt. Die Anlage ist, ausgehend von einem Kopfbau, in dem die Sport- und Schwimmhalle untergebracht ist, als modulares und erweiterungsfähiges System angelegt. Ursprünglich sollten zwei Gebäudeflügel mit je zwei Modulen symmetrisch einen zentralen Innenhof mit einer Aula umschliessen. Sämtliche Unterrichtsräume und Lehrerzimmer orientierten sich folgerichtig dem Hof abgewandt nach Aussen. Da bereits in der Erstellungszeit und auch anlässlich einer Sanierung der Anlage kein Bedarf für die Aula und für ein Klassenzimmermodul gesehen wurde, zeigt sich die Anlage bis heute als merkwürdig ungleich-gewichtiges Ensemble, dessen Module sich um einen Aussenraum gruppieren, zudem sie auf Grund der abgewandten Fassaden keinerlei räumlichen und atmosphärischen Bezug aufbauen können. • Das Sanierungs- und Erweiterungskonzept versucht mit wenigen, aber strategisch bedeutsamen Eingriffen, die lokalisierten Mängel zu beheben. Die vorhandene Bausubstanz wird dabei vor dem Hintergrund von Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit weitestgehend weiterverwendet, ihr architektonisches Thema und ihre gestalterische Ausdruckskraft gilt als Vorbild für die Erweiterung. Wesentlich und kennzeichnend ist hier das Thema des Filigranbaus, dessen Betonstruktur im Innern sichtbar gemacht wird und, wie im Bestand, in den Wandflächen mit roten Ziegeln ausgefacht oder verglast wird. Durch die Übertragung dieses Prinzips auch auf die Fassaden erlangt die Anlage wieder einen in sich stimmigen Gesamtausdruck, der mit der Gestaltung der Aussenanlagen aus der Entstehungszeit übereinstimmt. Die Modularität der Klassenräume wird weiterentwickelt und die Zugänge der Räume von den Treppenhäusern auf eine Ringerschliessung verlegt, sodass eine flexible Einteilung der Räume möglich wird.