Die Annäherung an den denkmalpflegerischen Bestand der Schulanlage erfolgt nicht über den direkten baukörperlichen Bezug. Vielmehr nimmt der Erweiterungsbau räumlich Distanz und sucht stattdessen den Bezug über die Interpretation und Adaption des äusseren Erscheinungsbildes. Die Fassade der mehrgeschossigen Bestandsgebäude zeichnet sich durch ein differenziertes Relief aus Tragstruktur und raumbildenden Flächen aus, mit einer deutlichen Betonung der Erdgeschosszone und einer gitterartigen Gliederung der Obergeschosse.Die eingeschossigen Bauten der Volksschule werden durch die starke horizontale Formulierung der Vordächer und eine feine Ausbildung der vertikalen Stützen und Fenstereinfassungen geprägt, die Baukörper sind gegeneinander verdreht. • Der Entwurf für den Erweiterungsbau nimmt diese gestalterischen Motive auf: Das Gebäude baut auf einer polygonalen Grundfläche auf und erhält damit eine räumliche Präsenz im Landschaftsraum. Gleichzeitig können die Fassadenlängen verkürzt und damit kleinmassstäblicher gestaltet werden. Die Gestaltung der Fassaden adaptiert das Thema der „Haut und Knochen-Architektur“ des Bestandes und baut auf einem einheitlich umlaufenden Raster ein Gewebe aus tragender Sichtbetonstruktur und Füllungen aus Glas- und Holzpaneelen auf. Die Erdgeschosszone wird geöffnet und betont, indem der Achsabstand verdoppelt und so der räumliche Bezug zwischen Innenraum und Landschaftsraum verstärkt wird. Die oberen Geschosse setzen sich durch eine zunehmend filigranere Ausformulierung des Fassadenrasters vom Erdgeschoss ab.