Das Sammeln und Bewahren von Dokumenten und Artefakten ist so alt, wie die Menschheit selber. Im Sammeln und Bewahren manifestiert sich der Wunsch und die Notwendigkeit, die eigene Geschichte zu dokumentieren, um sie für die nächsten Generationen lesbar und verständlich zu machen. • Für das Schweizerische Bundesarchiv bedeutet das Archivieren der Dokumente der Bundesversammlung, des Bundesrates, der Bundesverwaltung und der ausländischen Vertretungen nicht weniger als einen Beitrag zur Rechtssicherheit zu leisten und staatliches Handeln nachvollziehbar zu machen. Gebäude des Sammelns und Bewahrens sind Sonderbauten. Die Beispiele reichen von den ägyptischen Pyramiden, über die mittelalterlichen Klöster und unterirdischen Depots bis zu den neuzeitlichen Schaulagern und Serverfarmen. Bautypologisch sind sie heterogen und spezifisch, ihnen gemein ist jedoch die übergeordnete Bedeutung der schützenden Gebäudehülle, welche das Sammelgut vom Aussenraum separiert und im Innenraum schützt. • Die Leitidee des Entwurfes stellt die Bedeutung der Gebäudehülle als trennendes und schützendes Element und den Bereich des Übergangs zwischen Aussen und Innen in den Mittelpunkt des städtebaulichen, architektonischen und funktionalen Konzeptes. • Das Gebäude des Neubaus des Bundesarchivs wird als sehr kompakter Baukörper mit einem optimalen Verhältnis von Hüllfläche zu Volumen ausgelegt. Mit der Ausrichtung und Dimensionierung komplettiert der oberirdische Baukörper des Archivs das städtebauliche Ensemble der neuen Bundesbauten im Entwicklungsgebiet Meielen Nord. Aus dem schützenden Charakter der Gebäudehülle wird das gestalterische Thema des Gebäudes abgeleitet. Das Gebäude zeigt sich als weitgehend geschlossenes, ruhendes Volumen, dessen Baumassen durch die Integration der Photovoltaikelemente in einen Sockel- und einen Dachbereich aufgegliedert werden.