Swiss Art Awards 2008 in Basel, Installation anlässlich der Nominierung. In der Kunst bezeichnet man als Frottage eine Technik, bei der mittels Druck und Reibung das Relief eines Mediums auf ein Trägermaterial übertragen wird. Jede Gesellschaft, jedes Individuum und jede Region trägt ein solches, mehr oder weniger akzentuiertes Relief in sich, das sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte ausgebildet hat. Dieses kulturelle Relief ist der Kontext, den wir lesen, also frottieren und aus dem wir unsere Position beziehen. Insofern gewinnt der architektonische Entwurf durch den Akt der Frottage an Objektivität, ist nie formaler Natur. In jedem der Ringe wird eine aktuelle Arbeit gezeigt, die auf ganz unterschiedliche Weise ihre Identität und Struktur aus dem Kontext ableitet. Die Ringe auf Augenhöhe sind von unten zu „betreten“ und blenden für den Augenblick des Betrachtens das Umfeld aus – ein neuer Raum entsteht.