Die Architektur der 1960iger Jahr wurde lange Zeit in der Architekturrezeption der Schweiz wenig beachtet oder gewürdigt. Wagt man jedoch einen zweiten Blick auf die Architektur dieser Zeit, entdeckt man immer wieder individuelle Einzelbauten mit hohem ästhetischem Anspruch und innovativem Geist. Ein solches Beispiel fanden wir im Kanton Genf, in der Nähe des internationalen Flughafens Genf-Cointrin von Gerard Sameli Architecte SIA. Die Architektursprache der Villa bezieht eindeutig und sehr direkt auf die klassische Moderne. Weit ausgreifende Wandflächen separieren das Grundstück von seiner Umgebung und trennen den öffentlichen vom privaten Aussenraum. Aus diesen Wandscheiben entwickeln sich im Inneren des Grundstücks zwei kräftige Volumen, die aufeinander gesetzt und mit einer ausformulierten Fuge getrennt, in schlichter Eleganz das Wohnhaus bilden. • Die Aufgabe bestand darin, das Gebäude nach den heutigen Anforderungen energetisch zu sanieren und dabei die architektonische Qualität und die Sprache des Originals zu bewahren. • Mit grosser Sorgfalt wurden deshalb die Attribute des zeitgemässen Komforts, wie integrierter Sonnenschutz, Lärmschutzfenster, Sonnenkollektoren oder höher gedämmte Bauteile nicht sichtbar in den Bestand integriert. Eine sichtbare Veränderung erfuhr das Gebäude lediglich in der neuen, einheitlichen weissen Farbgebung, die die ursprunglich farblich abgesetzte Geschossfuge und das Relief zwischen den Fenstern nun subtiler durch den Schattenwurf ablesbar macht.